durch
dickicht rätsel dorn und röschen
Nagold. „In meinem Kopf
ist eine Welt – ich trage sie mit mir herum – die mir
die Lebensregeln stellt“. Seine Welt der Poesie muss
Günter Sopper künftig nicht mehr mit sich herumtragen.
In einem Buch hat der Dichter seine Gedichte jetzt zu
Papier gebracht.
Sein erster Gedichtband „durch dickicht rätsel dorn und
röschen“ umfasst insgesamt 45 Werke. Sie stellen eine
Auswahl seiner Gedichte aus den Jahren 1981 bis 2003
dar.
Seine Gedichte sind von der Form höchst unterschiedlich
konzipiert: Zum Teil sind sie in das klassische Versmaß
eines Hexameter eingebettet, teilweise besitzen sie eine
sehr moderne, freirhythmische Form. Die Form
transportiere dabei den Inhalt, erklärt Sopper.
Inhaltlich bietet sich dem Leser ein ähnliches Bild der
Unterschiede: Melancholisch getragene Poesie über Liebe
und Tod wechselt sich ab mit Gedichten, die Sopper mit
spitzer Feder verfasst hat und die nur so vor Ironie
strotzen. Vieldeutigkeiten und phantastische Wortspiele
finden sich in seinen Gedichten wieder. „Ich schlage
einen Purzelbaum und er schlägt mich zurück“, ist eines
von vielen Beispielen.
Dass Soppers Gedichte oft einen sehr humoristischen und
kritischen Charakter besitzen, kommt nicht von ungefähr:
Der Dichter und Musiker hat lange Jahre für das Kabarett
Programme geschrieben. Seine Gedichte besitzen daher
auch einen hohen Unterhaltungswert. Einen Widerspruch zu
seinem künstlerischen Schaffen sieht er aber darin
nicht: „Kunst muss immer auch unterhalten“, meint der
Dichter.
Geboren ist Günter Sopper 1948 in Fürstenfeld in der
Steiermark. 1967 bis 1971 studierte er in Graz und Wien
Orchester- und Chorleitung. Anschließend arbeitete er
neun Jahre als Dirigent an verschiedenen Theatern.
Zum musikalischen Leiter des Tübinger Landestheaters
avancierte er 1984. Seit 1989 unterrichtete er an der
Nagolder Musikschule Klavier, Akkordeon sowie
Komposition und arbeitet freiberuflich für das Theater.
Mit Sprache hat sich der diplomierte Musiker schon immer
befasst: „Seit meiner Jugend habe ich Gedichte, Texte
und Aufsätze geschrieben“, sagt er. „Dies hat etwas mit
meinem starken Ausdrucksbedürfnis zu tun“.
Schwarzwälder Bote
29.7.2004
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